Mehr Wolf als Golf: Als TCR wird der GTI wieder zum Wildfang
Kräftig aber konventionell, aggressiv aber angepasst, schnell und trotzdem spießig – die Zeiten, in denen ein Golf GTI noch ein rebellisches Auto war, sind schon lange vorbei. Doch so ganz hat VW die Lust an der Provokation noch nicht verloren und legt deshalb jetzt noch einmal nach. Auf dem GTI-Treffen am Wörthersee zeigen die Niedersachsen eine Straßenversion des TCR-Rennwagens, mit dem sie seit einigen Jahren ziemlich erfolgreich Privatteams in aller Herren Länder ausstatten. Und weil sie in Wolfsburg wissen, was sie ihren vielleicht treuesten Fans schuldig sind, bleibt der Über-GTI kein Einzelstück wie so viele andere See-Specials, sondern wird zum Ende des Jahres zumindest in kleiner Auflage gebaut.
Ganz so scharf wie der Rennwagen wird die Straßenversion zwar nicht. Doch mit neuer Front- und Heckschürze sowie breiteren Seitenschwellern und einem Dachkantenspoiler für mehr Abtrieb an der Hinterachse sieht der GTI TCR sehr viel giftiger aus und wird so tatsächlich wieder zum Blickfang
Vor allem aber bekommt er einen stärkeren Motor: 290 PS kitzeln die Ingenieure aus dem zwei Liter großen Vierzylinder und kommen damit nicht nur dem Golf R gefährlich nahe, sondern auch dem Rennwagen, der mit 350 PS auf die Strecke geht. Das maximale Drehmoment liegt bei 370 Nm und mit 250 km/h muss man sich in diesem GTI nicht begnügen. Sondern gegen Aufpreis hebt VW das Tempolimit auf 270 Sachen an und macht den TCR damit gar vollends zum Überflieger.
Damit der nicht abhebt, gibt es ein entsprechend optimiertes Fahrwerk, standfeste Bremsen und eine Quersperre für die angetriebene Vorderachse. Und wer sich auf der Überholspur gebührend Gehör verschaffen will, der kann einen Titanauspuff aus dem Hause Akrapovič bestellen und endlich auch Golf wieder mit den Wölfen heulen.