Holo-Cat für Captain Future: So denkt sich Jaguar den Stadtflitzer der Zukunft
Gegen ihn ist selbst die autonome Knutschkugel von Smart ein ziemlich konventionelles Auto. Denn das, was Jaguar und Land Rover jetzt als ihre Vision für das Auto im Jahr 2040 vorgestellt haben, ist fast so etwas wie ein Raumschiff auf Rädern, das – natürlich elektrisch und auf Wunsch auch autonom – durch die Städte gleitet.
Mit freistehende Rädern, einer ebenso flachen wie schlanken Kabine und Scherentüren wie bei einem Lamborghini von außen eine Art Zukunfts-Twizy auf Speed, gibt es innen als einziges vertrautes Element in der Lounge aus Lack, Leder, Touchscreens und Hologrammen nur noch ein Lenkrad. Oder das, was in mehr als 20 Jahren davon übrigbleiben wird. Denn Sayer, so nennen die Briten das ungewöhnlich eckige und natürlich voll digitale Steuer in Anlehnung an den Entwicklungschef des legendären E-Type, dient nicht nur Fahrzeugführung, falls man doch noch einmal selbst Hand anlegen will. Sondern so, wie es Siri auf dem iPhone oder Alexa für Amazon-Kunden ist, soll Sayer zum Best Buddy der JLR-Kunden werden und ihren Alltag organisieren. Der elektronische Assistent, Freund und Alleinunterhalter managt deshalb die persönliche Mobilität mit Fahrzeugen wie dem Future-Type genauso wie den Tagesplan und die Unterhaltung, wählt Musik und Lichtstimmung in Auto, Wohnung und Büro und schaut sogar danach, dass immer frische Milch im Kühlschrank ist.
„Das intelligente Auto wird unser Leben völlig verändern“, ist JLR-Chef Ralf Speth überzeugt und will seine Firma als Schrittmacher bei dieser Entwicklung positionieren. Nicht umsonst gibt es in Großbritannien mittlerweile kein anderes Unternehmen, das mehr Geld in Forschung und Entwicklung investiert als Jaguar Land Rover. Und das soll sich schon lange vor dem Jahr 2040 auszahlen. Beim Antrieb, weil schon ab 2020 jede Modellreihe der beiden Marken auch mit einer elektrifizierten Lösung vom Mild- über den Plug-In-Hybrid bis hin zum voll elektrischen Fahrzeug angeboten werden soll, Und bei der Autonomie, weil die ersten Jaguar und Land Rover-Modelle schon im nächsten Jahrzehnt selbständig durch die Stadt fahren sollen.
Zwar beweisen die Visionäre bei mit ihrem Future-Type vielleicht tatsächlich mehr Weitblick als Smart, VW & Co. Doch tun sich die Entwickler schwer, mit den Vorausdenkern Schritt zu halten. Die Holo-Cat für Captain Future jedenfalls ist so weit weg von der Serie, dass die Briten es nicht aus Glas und Stahl auf die Bühne rollen, sondern nur virtuell präsentieren. Ein bisschen Phantasie kann man schließlich auch von den Zuschauern erwarten, wenn man zwei Jahrzehnte nach vorn schaut.