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Nachwuchsförderung auf Japanisch: So frischt Mazda seinen beiden Minis auf

Published in motosound.de

Sie sind zwar die Kleinsten in der Modellfamilie, doch in der Statistik spielen Mazda2 und CX-3 für die Japaner eine große Rolle: allein 9 131 Mal haben sie den Kleinwagen im letzten Jahr nach Deutschland exportiert, und für das geschrumpfte SUV melden sie sogar 14 305 Zulassungen und damit den zweiten Rang in der Familienwertung. Kein Wunder also, dass sie jede Gelegenheit zur Nachwuchsförderung nutzen. Statt auf ein großes Facelift zu warten, spielt Mazda deshalb jetzt bereits zum neuen Modelljahr ein Update auf.

Den Terminus aus der Elektronik-Branche nutzen die Japaner dafür zurecht. Denn wenn das Doppel in diesem Tagen zu Preisen ab 12.890 Euro beim Zweier und 17.990 Euro beim CX-3 in den Handel kommt, sind es vor allem neue Software-Details, die den Unterschied machen. Das gilt insbesondere für die so genannte G-Vectoring-Control, die man schon aus den großen Modellen kennt. Diese Elektronik greift abhängig vom Lenkwinkel so in die Motorsteuerung ein, dass der Antrieb einen kaum merklichen Aussetzer hat. Dann duckt sich das Auto ein wenig tiefer auf die Straße, die Vorderräder bekommen entsprechend mehr Halt und können mehr Kraft übertragen. So verstärkt Mazda noch einmal das seit Urzeiten penetrierte Jinba-Ittai-Gefühl und macht die beiden Kleinwagen zu den fahraktivsten Autos in ihrem Segment. Da ist es kein Schaden, dass zugleich das Lenkrad ausgewechselt wird, jetzt besser in der Hand liegt und man leichter die vielen Schalter erreicht. Nichts soll schließlich die Einheit zwischen Ross und Reiter stören. Auch kein Gefummel an den Querspeichen. Dazu gibt es vor allem ein paar neue Maschen im Sicherheitsnetz. So bekommt der Zweier künftig eine Müdigkeitserkennung und eine City-Notbremse, die beim Rangieren auch nach hinten schaut. Und weil im CX-3 eine neue Kamera eingebaut wird, funktioniert der Notbremsassistent dort jetzt bis Tempo 80 und auf dem Display werden noch mehr Verkehrszeichen erkannt.

Alles beim Alten bleibt dagegen bei der Hardware unter der Haube. Den Zweier gibt es wie eh und je mit einem 1,5-Liter-Benziner mit 75, 90 oder 115 und einem Diese, der aus ebenfalls 1,5 Litern Hubraum 105 PS holt. Damit sind Sprintwerte von 8,7 bis 12,1 Sekunden und Spitzengeschwindigkeiten zwischen 171 und 200 km/h möglich und der Verbrauch bewegt sich zwischen 3,4 Litern Diesel und 4,9 Litern Benzin.

Beim CX-3 kann man sich zwischen zwei Benzinern mit 2,0 Litern Hubraum und 120 oder 150 PS und dem Diesel aus dem Zweier entscheiden. Das reicht für Sprints von 0 auf 100 in bestenfalls 8,7 Sekunden und bei Vollgas sind bis zu 200 km/h drin. Dabei verbraucht der CX-3 im Mittel zwischen 4,7 und 6,4 Liter.

Dass Mazda nicht viel mehr geändert hat, ist kein Schaden. Denn sowohl der Zweier als auch der CX-3 sind noch immer auf er Höhe der Zeit. Die Karosserie ist nach wie vor schick und elegant, das Fahrverhalten tadellos, die Skyactiv-Motoren fahren weiter vorne mit und die Ausstattung ist zumindest unter den Importeuren Konkurrenzlos. LED-Scheinwerfer haben sie beide genau wie das große Touchscreen-Infotainment. Und beim CX-3 kommen neben Nettigkeiten wie der Lenkradheizung auch noch ein Tempomat mit Abstandsregelung sowie das Head-Up-Display dazu. Und vor allem meinen es die Japaner ernst mit dem Anspruch vom Geländewagen und bieten auch ein paar Varianten mit Allradantrieb ab. Spätestens da sticht Mazda zum Beispiel die Franzosen aus und empfiehlt sich als Alterative zu Modellen wie dem Mini Countryman oder dem Audi Q2.

Eine Kleinigkeit haben die Japaner bei diesem Update allerdings vergessen. Denn ausgerechnet ihr wunderschönes Infotainmentsystem wirkt verstaubter als nötig, weil es noch immer kein AppleCarPlay und kein Android Auto gibt und die Smartphones deshalb allenfalls mit Bluetooth integriert werden können. Aber das nächste Modelljahr kommt bestimmt, und irgendwann gibt’s dann ja auch ein großes Facelift – und irgendwas muss die Nachwuchsförderung ja auch in Zukunft noch zu tun haben.