Fit for fun: Als CS bringt sich der BMW M4 in Form für einen flotten Sommer
Die Badehose kneift, der Bikini zwickt und die Bauchdecke ist auch nicht mehr ganz so stramm – jetzt wird es aber allerhöchste Zeit, sich für den Sommer in Form zu bringen. So ähnlich müssen es auch die Entwickler der M GmbH beim Blick auf den M4 empfunden haben. Deshalb machen sie das zuletzt etwas zu brav gewordene Power-Coupé jetzt fit for fun und bringen es im Juli zu Preisen ab 116 900 Euro in einer ordentlich austrainierten CS-Variante an den Start.
In der Papierform ist das zwar nur eine Petitesse. Denn die Leistung des bekannten Dreiliters steigt gerade mal um 10 auf 460 PS und die Drehmomentkurve gipfelt nun bei 600 statt bislang 550 Nm. Doch weil die Muskeln dicker werden, zugleich aber die Pfunde schmelzen und die Spannkraft wächst, fühlt sich der M4 CS auf der Piste tatsächlich fitter an – nicht umsonst haben die Bayern viele Anbauteile aus Karbon oder die leichten Türverkleidungen aus Naturfasern vom M4 GTS übernommen und so das Gewicht auf 1 580 Kilo gedrückt. Und nicht ohne Grund fährt der M4 CS auf seiner Cup-Mischbereifung mit 19-Zöllern vorn und 20-Zöllern hinten etwas strammer als das Serienmodell, bremst beherzter und schaltet schneller.
Entsprechend engagiert startet man mit dem Coupé in den Sommer. Und egal wie hoch die Temperaturen tatsächlich sind, wird einem schon allein vom Druck auf den Startknopf heiß ums Herz. Nicht umsonst grollt der Sechszylinder durch einen Sportauspuff mit vier acht Zentimeter dicken Endrohren und verschafft sich auch ohne alberne Klappentaste auf dem ohnehin schon überladenen Mitteltunnel das nötige Gehör.
Wenn sich dann die Doppelkupplung im ersten Gang schließt und der rechte Fuß schwer auf das Leichtbaupedal fällt, dann spürt man, was so ein bisschen Training bringt: Von 0 auf 100 stürmt der Bayer in 3,9 Sekunden, Kurven nimmt er mit einer solchen Verve, dass man dankbar ist für den extrem dicken Kranz des Sportlenkrades und die etwas höheren Seitenwangen der Sitze. Und wo man sonst für ein bisschen Auslauf erst tief in die Tasche greifen muss, lässt die M GmbH den CS schon freiwillig und ohne Mehrpreis bis 280 km/h rennen.
Je länger man fährt, desto stärker bringt dieses Auto das Blut zum Kochen und desto eher stellt man fest, wie relativ Geduld und Geschwindigkeit plötzlich werden können. Denn wenn man in einem derart aufgeweckten Wagen unterwegs ist, wirken die Autofahrer vor einem meist noch verschlafener und die allermeisten Tempolimits irgendwie sinnlos. Um so befreiter fühlt es sich an, wenn die Strecke leer und das Limit aufgehoben ist, und man dem Sportler endlich die Sporen geben kann.
Zwar lernt man dabei schnell, dass der M4 CS fitter ist als der Fahrer, spürt wie der Atem kürzer wird, der Puls aufdreht und die Flecken auf dem Hemd größer werden. Doch um so befriedigender stellt man am Ende der Fahrt fest, dass offenbar auch dem Wagen warm geworden ist, wenn die heiße Abluft durch die riesige Hutze auf der Haube flimmert wie eine Fata Morgana der Fahrfreude.
Ein bisschen leichter, ein bisschen stärker, ein bisschen strammer und insgesamt sehr viel lebendiger – so wird der M4 als CS-Modell tatsächlich fit for fun. Aber das Training für den flotten Sommer freut nicht nur Schnellfahrer mit einem Hang zur Selbstdarstellung, sondern auch die Buchhalter bei BMW. Denn der Aufpreis für die Sommerfrische beträgt stolze 40 000 Euro. Selbst bei der unter anderem um Navigation und LED-Scheinwerfer erweiterten Ausstattung dürfte da ein bisschen was hängen bleiben.