Ohne Van und aber: So wird aus dem miefigen Meriva ein cooles Crossover
Opel zwingt sein kleines Spaceshuttle zur Landung und nimmt zumindest in der Kompaktlasse Abschied von der bemannten Raumfahrt. Denn wenn die Hessen in diesem Sommer als Crossland X den Nachfolger des Meriva an den Start bringen, wird aus dem kreuzbraven Van ein cooles Crossover-Modell, das tapfer auf dem Trend zum SUV herumreitet.
Auch wenn der Crossland bulliger aussieht als der Meriva und man darin deutlich über den Dingen steht, ist er deshalb aber nicht weniger praktisch, versprechen die Hessen. Mit 4,21 Metern etwa 10 Zentimeter kürzer als der letzte Meriva oder 20 Zentimeter kürzer als der aktuelle Astra, dafür aber zehn Zentimeter höher, bietet er innen nicht nur viel Platz, sondern auch die Variabilität eines Vans. Nicht umsonst kann man die geteilte Rückbank um 15 Zentimeter verschieben und so den Kofferraum schrittweise von 410 auf 520 oder 1 255 Liter erweitern. Nur auf die gegenläufig angeschlagenen Türen aus dem Meriva muss man in der neuen Crossover-Welt verzichten.
Worauf man dagegen nicht verzichten muss, dass ist das gewohnte Opel-Infotainment. Auch der Crossland X bekommt einen großen Touchscreen und das OnStar-Modul mit Hotline und Wifi-Router. Darüber hinaus gibt es ein Head-Up-Display und zum ersten Mal bei Opel eine Rückfahrkamera mit 180 Grad-Panorama. Und natürlich sind auf Wunsch auch LED-Scheinwerfer und Matrixlicht an Bord.
So gut sich der Grenzgänger ins Opel-Portfolio fügt, ist er allerdings ein Kuckuckskind. Denn statt auf einer eigenen Plattform nutzt er eine Architektur des PSA-Konzerns, mit dem die GM-Tochter vor ein paar Jahren einmal angebandelt hatte. Zwar ist diese Liaison längst wieder Geschichte, doch ist der neue Hoffnungsträger aus Rüsselsheim deshalb nun ein verkleideter Peugeot 3008.
Während die Hessen bei Ambiente und Ausstattung ihren eigenen Weg gehen konnten, bauen sie beim Antrieb auf die Schützenhilfe aus Frankreich. Zwar steht die offizielle Bestätigung noch aus. Doch wird es den Crossland X deshalb genau wie den Peugeot 3008 oder den Citroen C3 Picasso mit Drei- und Vierzylindern von 90 bis maximal PS geben – und nicht mit Allradantrieb. Doch erstens fuhr ja auch der Meriva nur mit Frontantrieb. Und zweitens, so die Argumentation von Opel, können echte Abenteurer ja den Mokka X kaufen.