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Leichtes Mädchen mit ernsthaften Absichten: Als Veloce wird die Alfa Giulia zum seriösen Business-Express

Published in motosound.de

Sie benimmt sich wie ein leichtes Mädchen, doch wenn man es drauf ankommen lässt, dann beweist sie plötzlich ernsthafte Absichten. Denn wenn Alfa jetzt ein halbes Jahr nach dem Start mit der neuen „Veloce“ die letzte Lücke im Modellprogramm der Giulia schließt, bieten die Italiener eine gelungene Mischung aus Vergnügen und Verantwortung und kombinieren dafür zwei neue, besonders potente Motoren serienmäßig mit dem Allradantrieb des Topmodells Quadrifoglio.. So kann man gerade in der feuchten, schmierigen und kalten Jahreszeit ein heißes Tänzchen mit der italienischen Schönheit wagen, ohne dass man dabei gleich unangenehme Ausflüge ins Abseits riskiert.

Angeboten wird der Veloce zu Preisen ab 46 800 Euro mit einem 2,2 Liter-Diesel oder für 1 000 Euro mehr als Turbo-Benziner mit 2,0 Litern Hubraum. Der Selbstzünder kommt auf 210 PS, mobilisiert bis zu 450 Nm und stürmt in 6,8 Sekunden auf Tempo 100. Für den Benziner melden die Italiener 280 PS, 400 Nm und einen Sprintwert von 5,2 Sekunden. Auch wenn es dem Ölbrenner nur auf 235 und dem Otto-Motor auf 240 km/h reicht, gibt sich die Giulia damit engagierter als viele ihrer deutschen Konkurrenten. Man fühlt sich dem Auto am Steuer irgendwie enger verbunden, fährt viel bewusster und ist mit ganzem Herzen bei der Sache: Für einen Audi A4, einen Dreier BMW oder eine Mercedes C-Klasse entscheidet man sich mit dem Kopf oder vielleicht aus dem Bauch heraus, doch ein Alfa ist immer eine Frage des Herzens. Da muss es schon Liebe sein. Erst recht, wenn dabei derart der Puls beschleunigt wird.

Zwar wirkt der Benziner naturgemäß etwas aggressiver und deshalb vielleicht noch einen Hauch agiler als der Selbstzünder. Außerdem hat er allem Soundtuning beim Diesel zum Trotz den besseren Klang. Doch egal welche Variante man wählt, ist bei dieser Giulia das Herzrasen garantiert. So, wie die italienische Schönheit von den Designern mit dezenten Retuschen an Front und Heck für den heißen Tanz hübsch gemacht wurde, so haben auch die Ingenieure ihren Job mit Bravour erledigt. Das Fahrwerk knackig, die Achtgang-Automatik flott und der relativ leichte Allradantrieb sehr lange sehr hecklastig ausgelegt, tänzelt die junge Dame ausgesprochen lasziv durch die Kurven. Wo andere Allradler schnell zur Spaßbremse werden, lässt sie sich so lange gehen, bis es wirklich ernst wird und sie die variable Kraftverteilung erst im letzten Moment zur Ordnung ruft.

Für Fabbrizio Curci, der die Geschicke der Marke in Europa, Nordarfrika und am Golf lenkt, sind die Veloce-Varianten die vorerst letzten Teile im Puzzle und schließen die Lücke zur Top-Version Quadrifolglio, die viele Kunden mit 510 PS und 74 050 Euro zu stark oder zu teuer und mit ihrem – nun ja – sehr präsenten Design vielleicht auch zu auffällig ist. „Mit dem Veloce kann man sehr sportlich fahren, ohne gleich einen Sportwagen fahren zu müssen“, umreißt Curci den Charakter. Es gibt aber noch einen weiteren Grund, sich für die Sportvarianten zu entscheiden: Sie sind die perfekte Einstimmung für den lange erwarteten Geländewagen Stelvio. Denn wenn die Italiener ab dem kommenden Sommer zum ersten Mal den SUV-Gipfel stürmen, tun sie das unter anderem mit einem 210 PS-Diesel, einem 280 PS-Benziner und natürlich mit Allradantrieb.