Schlaumeier aus Spanien: So macht Seat den Leon frisch für die zweite Halbzeit
Er hat buchstäblich einen Löwenanteil am aktuellen Erfolgskurs von Seat. Denn hätte sich der Seal Leon in den letzten Jahren nicht so gut verkauft, hätte sich die spanische VW-Tochter nie die Entwicklung des lange erwarteten Ateca leisten können und den Laden vielleicht ganz dichtmachen müssen. Doch auch Dauerbrenner brauchen bisweilen ein bisschen Doping. Deshalb macht Seat Drei- und Fünftürer sowie den Kombi jetzt frisch für die zweite Halbzweit und gönnt dem Leon zum Jahreswechsel ein Facelift.
Während es an der Schönheit nicht viel zu tun gab und deshalb nur ein paar schärfere Linien sowie die neuen LED-Scheinwerfer den Unterschied machen sollen, haben die Spanier ihren Verführer ordentlich aufgeschlaut und so an der Substanz gearbeitet. Das gilt vor allem für die Assistenzsysteme, die nun wieder auf der Höhe der Zeit sind. So fährt der Leon bis Tempo 60 mit Abstandsregelung und Lenkeingriff beinahe autonom durch den Stau, die Kamera hinter dem Innenspiegel erkennt mehr Verkehrszeichen und erkennt bei der Steuerung der Notbremsfunktion auch Fußgänger und der Rangierroboter kommt nun noch besser in Lücken längs oder quer zur Fahrbahn.
Außerdem haben die Spanier die neueste Generation ihrer Infotainment-Systeme samt Spracherkennung, Gestensteuerung und Smartphone-Integration nachgerüstet und die antiquierte Handbremse mit einem Druckknopf auf der Mittelkonsole ersetzt.
Vergleichsweise wenig tut sich unter der Haube. Bis auch die Sportmodelle FR und Cupra aufgefrischt werden, gibt es erst einmal Benziner mit 110 bis 180 PS und Diesel, die ein Spektrum von 115 bis 184 PS abdecken. Neu ist nur der 1,6 Liter große TDI am unteren Ende der Modellpalette, mit dem Seat den Verbrauch des Leon auf 4,3 Liter drückt.
Zwar feiert Seat den überarbeiten Leon als wichtigen Meilenstein für die Marke und den nächsten Schritt einer groß angelegten Produktoffensive. Doch wirklich spannend wird es erst im nächsten Jahr, wenn als richtig große Neuheiten zwei kleine Autos an den Start gehen: Der nächste Ibiza und sein SUV-Ableger Arona.