Sorge Dich nicht, fahre! Mit neuem Akku wird der BMW i3 zum Dauerläufer
Vom lange versprochenen Durchbruch sind die Batterieforscher zwar noch weit entfernt, doch machen sie kleine, aber kontinuierliche Fortschritte. Die gibt es nicht nur in der Theorie, sondern bei BMW jetzt auch in der Praxis. Denn statt auf das nächste Elektromodell zu warten, rüsten die Bayern den jüngsten Stand der Technik jetzt im i3 nach: Mit einem ganz dezenten Facelift und einem neuen, elektrisierend blauen Lack gibt es für den Premium-Stromer zu Preisen ab 36 150 Euro deshalb ab sofort einen neuen Akku mit erhöhter Leistungsdichte für die Lithium-Ionen-Zellen, der ein deutliches Plus an Reichweite ermöglicht. Statt 190 schafft der i3 dann im Normzyklus 300 Kilometer, verspricht BMW und stellt dafür einen Aufpreis von 1 200 Euro in Rechnung.
Selbst wenn die reale Reichweite wahrscheinlich irgendwo bei 200 Kilometern liegt, ist der neue Akku ein deutlicher Gewinn. Denn gerade an Tagen wie diesen, wo zum Beispiel die Klimaanlage ordentlich zu arbeiten hat, fährt man gleich viel ruhiger und entspannter, wenn man um den größeren Aktionsradius weiß. Man lässt sich deshalb gleich ein bisschen kühlere Luft um die Nase pusten, denkt beim Überholen einmal weniger an den schwindenden Balken im Display und nimmt nicht immer automatisch die kürzeste, sondern auch mal die schnellste oder schönste Route, wenn die Reserve plötzlich so viel größer ist. So wiegt einen der i3 etwas besser in Sicherheit und kommt damit konventionellen Fahrzeugen im Alltagsnutzen wieder ein Stückchen näher.
Wer trotzdem unsicher ist, kann auch den XXL-Akku mit dem Range Extender kombinieren und für den Notfall auf einen 0,7 Liter großer Zweizylinder vertrauen. Mit dem Sprit aus einem neun Liter großen Reservetank produziert er den Strom für bestenfalls weitere 150 Kilometer, so dass man in der Theorie mit dem i3 jetzt erstmals ohne Stopp von München nach Frankfurt fahren könnte.
Außer der Reichweite ändert sich mit dem neuen Akku übrigens nichts. Weil der Fortschritt in den Zellen selbst greift und dort die Kapazität von 60 auf 94 Amperestunden (Ah) steigt, wächst zwar der Energiegehalt im Batteriepack von 22 auf 33 kWh. Aber das Gewicht bleibt genauso unverändert wie der Platzbedarf des Powerpacks im Wagenboden. Selbst die Fahrleistungen sind nahezu identisch: Mit seinen 170 PS beschleunigt der Stromer deshalb in vielversprechenden 7,3 Sekunden auf Tempo 100, enttäuscht dann aber auf der jetzt doch angeblich möglichen Langstrecke mit einem Tempolimit von 150 km/h.
Mit dem neuen Akku zeigt sich ein weiterer Vorteil der technisch eher simpel gestrickten Elektroautos. Denn während bei Dreier & Co die Bestandskunden bei einem Facelift in die Röhre schauen, ist das Update für den i3 nach schönster Software-Manier abwärts kompatibel. Wer schon einen der Stromer sein eigen nennt, kann den neuen Akku deshalb in der Werkstatt seiner Wahl nachrüsten lassen. Allerdings ist das bei einem Preis von rund 7 000 Euro wohl eher ein theoretisches Angebot.