Open Menu
Open Menu
 ::

Max Verstappen trifft James Bond: So bringt Aston Martin die Formel 1 auf die Straße

Published in motosound.de

Angeblich ziert sich Daniel Craig noch mit der Unterschrift unter seiner Vertragsverlängerung. Doch jetzt gibt es ein Argument, das die Entscheidung des Bond-Darstellers ein bisschen beschleunigen könnte. Nein, kein neuer Scheck von Produzentin Barbara Broccoli, sondern ein neues Auto von Haus- und Hoflieferant Aston Martin. Denn pünktlich zum geplanten Start des nächsten 007-Abenteuers im Jahr 2018 bringen die Briten ein Auto an den Start, das wie gemacht ist für den Leinwand-Helden: Den schnellsten Sportwagen der Welt. Das zumindest ist der Arbeitstitel für den Tiefflieger mit dem kryptischen Namen AM RB 001, den Aston Martin jetzt zum ersten Mal an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt hat.

Das neue „Hypercar“ ist allerdings kein Eigengewächs, sondern entstammt einer ungewöhnlichen Kooperation: Konzept und Konstruktion verantwortet kein geringerer als Adrian Newey, der sonst für den Rennstall Red Bull die Formel1-Rennwagen baut. Unter der wie immer spektakulären Hülle aus der Feder von Designdirekter Marek Reichmann steckt deshalb Renntechnik in Reinkultur, sagt Newey mit Blick auf die ausgefeilte Aerodynamik. Nicht umsonst sieht der um einen Beifahrersitz erweiterte Flachmann ein bisschen aus wie ein aktueller Formel1-Rennwagen, über den man wie ein Betttuch eine karbonhülle hat fallen lassen.

Anders als die Dienstwagen von Max Verstappen und Daniel Ricciardo kann der AM RB 001 zwar auch auf der Rennstrecke Bestleistungen bringen, soll in Le Mans die LMP1-Prototypen im Zaum halten können und die Runde in Silverstone schneller schaffen als ein aktueller Formel1-Wagen. Erst recht, wenn man die auf 25 Exemplare limitierte Rennversion bestellt. Aber zugleich soll der Wagen auch absolut alltagstauglich sein und zum ultimativen Gran Turismo aufsteigen, versprechen die Macher. Trotzdem verorten sie die silberne Flunder eher in der Nähe von McLaren P1, Porsche 918 Spyder und LaFerrari als dem Bugatti Chiron.

Wie Mastermind Newey und Karosseriekünstler Reichmann all das erreichen, bleibt vorerst noch ihr Geheimnis. Denn viel mehr als den Einbau eines neuen V12-Saugers, die federleichte Karbonkarosserie und ein Leistungsgewicht von einem PS pro Kilogramm haben sie zu den technischen Details noch nicht verraten. Doch es braucht nicht viel Fantasie, um zumindest ein paar Eckdaten zu entschlüsseln. Nachdem der bisherige V12 im Radikalrenner Vulcan schon 831 PS leistet, sollte er in einer weiteren Evolutionsstufe auf mindestens 900 PS kommen. Und wenn Newey auf der Straße die gleichen Maßstäbe anlegt, wie auf der Piste, sollte der Sprint von 0 auf 100 nicht viel länger als zwei Sekunden dauern und die Raserei frühestens bei 360 km/h vorbei sein.

Während die reichen Raser bei einem Preis von zwei bis drei Millionen Pfund erst einmal ein paar Aktiendepot auflösen, sich noch anderthalb Jahre in Geduld fassen und auf den Zuschlag für eines der maximal 150 Autos müssen, ist für den erfolgreichsten Formel1-Konstrukteur der Welt mit dem Projekt bereits ein Traum in Erfüllung gegangen: „Seit ich ein kleiner Junge war, wollte ich einen Supersportwagen entwerfen.“ Ein zweiter Brite kann sich diesen Traum ebenfalls bald erfüllen, und es kostet ihn nicht mehr als eine Unterschrift. Denn wenn Daniel Craig seinen Bond-Vertrag verlängert, müsste es schon mit dem Teufel oder zumindest mit Spectre zugehen, wenn der AM RB001 nicht sein nächster Dienstwagen würde.