Fab Four: Mit Diesel und Allrad wird der Jaguar XF zum F-Pace für Gutmenschen
Der nächste Winter kommt bestimmt und die Konkurrenz schläft nicht: Deshalb weitet Jaguar jetzt kurz nach dem Start des XF die Modellpalette der Business-Limousine aus und bietet nun auch die Kombination aus Diesel und Allrad an. Das Paket, das in diese Tagen zu Preisen ab 47 660 Euro an den Start geht, ist nicht nur eine aussichtsreiche Antwort auf die gängigsten Dienstwagen-Kombinationen bei E-Klasse, Fünfer und A6. Sonden mit dem scharf kalkulierten Preis und einem Verbrauch von nur 4,9 Litern wird das schmucke Stufenheck so innerhalb der Familie auch zu zur Alternative für all jene Gutmenschen, die einen Geländewagen wie den F-Pace für zu groß und zu unvernünftig halten.
Gab es den Allradantrieb bislang nur in der eher lustvollen und für die meisten Firmenkunden kaum finanzierbaren Kombination mit dem 340 PS starken V6-Benziner, pirscht sich Jaguar mit der neuen Variante ganz gezielt an Flotten und Vielfahrer heran. Die Sparen immerhin knapp 20 000 Euro und bekommen für einen Aufpreis von 2 600 Euro auf den Hecktriebler einen famosen Diesel mit einem guten Gefühl für das ganze Jahr. Denn dank der elektronischen Regelung „Adaptive Surface Response“ und der „Intelligent Driveline Dynamic“ profitiert man vom Allradantrieb natürlich nicht nur im Winter, wenn die Straßen schmierig sind. Sondern die Software erweist sich als dankbarer Helfer, wenn es darum geht, die immerhin 430 Nm des 180 PS-Diesels sauber auf den Asphalt zu bringen. Das ist schon deshalb ein Segen, weil die Drehmomentkurve bereits bei 1 750 Touren gipfelt und man den Reifen so bisweilen ganz schön etwas abfordert.
Während auf dem Infoscreen die Balken für den von einer Lamellenkupplung geregelten Kraftfluss zwischen den Achsen nur so hin- und her fliegen, krallt sich der XF fest in die Fahrbahnoberfläche und ist entsprechend sportlich unterwegs. Beim Anfahren und beim Sprint in 8,4 Sekunden von 0 auf 100, aber vor allem in schnellen Kurven spürt man förmlich, wie der Jaguar besseren Halt findet, sich an der kürzeren Leine führen lässt und die Tendenz zum Übersteuern kleiner wird. Geht es dagegen gerade aus oder in sanften Bögen über die Autobahn, fährt der immerhin 222 km/h schnelle XF wieder wie ein reiner Hecktriebler mit unbeeindrucktem Lenkgefühl und niedriger Reibung für einen geringen Verbrauch.
Politisch mag der XF korrekter sein als der F-Pace. Er fällt zugleich nicht ganz so sehr auf. Außerdem fährt er noch einen Tick besser um die Ecken, hat zumindest auf befestigten Straßen keinen Traktionsnachteil und ist obendrein 0,4 Liter sparsamer. Doch während er so für die Gutmenschen zur besseren Wahl wird, kauft sich der trendbewusste Geizhals einen Geländewagen. Denn der ist nicht nur modischer – sondern mit dem gleichen Antrieb auch noch knapp 200 Euro billiger.