Bitte recht freundlich: Mit einem strahlenden Lächeln startet der Space Star in die zweite Halbzeit
Der Mitsubishi Space Star macht buchstäblich gute Mine zum schlechten Spiel: Denn wenn der Kleinwagen drei Jahre nach dem Start in diesen Tagen sein erstes Update bekommt, kämpft er mit einem strahlenden Lächeln gegen seine mangelnde Bekanntheit. Neue Schürzen, ein freundlicher Grill, eine stärker konturierte Motorhaube und ein knackiger modelliertes Heck sollen künftig ein paar mehr Blicke fangen.
Außerdem locken die Japaner mit einem aufgefrischten Cockpit, fröhlicheren Farben auf Sitzen und Konsolen sowie ein paar neuen Extras auf der Ausstattungs- und Optionsliste. So gibt es gegen Aufpreis künftig erstmals Bi-Xenon-Leuchten, ein schlüsselloses Zugangssystem oder eine moderne Touchscreen-Navigation mit Apple Car Play oder Android Auto: „Damit hält im Space Star eine zeitgemäße Connectivity Einzug“, freut sich Produktmanager Martin Kaempffe.
Der 3,80 Meter kurze Fünfsitzer sieht ein bisschen frischer aus und fährt mit feingetuntem Set-Up etwas entspannter. Aber im Grunde ist auch der neue Space Star ganz der alte: Ein ebenso preiswerter wie handlicher Kleinwagen mit überraschend viel Platz, der sich an all jene Großstädter wendet, die wenig Ansprüche haben und vor allem nicht mitmachen wollen beim Schaulaufen auf dem Boulevard der Eitelkeiten. Mein Sein als Schein, lautet sein Motto – selbst wenn er jetzt aus Xenonleuchten strahlt und ein chromglänzendes Lächeln im Gesicht trägt.
Zu diesem Anspruch passt auch die Auswahl der Motoren: Denn mehr als drei Zylinder sind nicht drin. Im Einstiegsmodell knattert wie bisher ein 1,0-Liter mit 71 PS und 88 Nm, der nur mit ordentlich Drehzahl ein bisschen Laune macht. Wer rund 4 000 Euro drauf legt, bekommt neben der Top-Ausstattung einen 1,2-Liter, der mit 80 PS und 106 Nm auf dem Papier kaum stärker ist, in der Praxis aber sehr viel gelassener bleibt.
Ja, die Designer haben den kleinen wirkungsvoll frisch gemacht, die neue Abstimmung für Lenkung und Fahrwerk lässt ihn ein bisschen Erwachsener wirken und das Update für die Ausstattung war überfällig. Doch die womöglich wichtigste Nachricht zum Facelift kommt aus der Buchhaltung. Auf der einen Seite, weil sich Mitsubishi die Modellpflege mit rund 1 000 Euro bezahlen lässt und der Space Star deshalb jetzt mit mindestens 9 990 Euro in der Liste steht. Und zum anderen, weil die Japaner eben doch nicht so raffgierig sind, und zumindest bis Ende August pauschal 2 000 Euro von der Kaufsumme abziehen. Dann kostet der Space Star plötzlich nur noch 7 990 Euro und zum Beispiel die Kunststoffwüste im Cockpit sieht gleich schon nicht mehr ganz so trist und trostlos aus.
Zwar weiß auch Produktmanager Kaempffe, dass die Modellpflege für den Space Star nur eine dürftige Angelegenheit ist. Doch das ändert wenig an seiner Begeisterung. Denn erstens ist der Kleinwagen die größte Nummer im deutschen Mitsubishi-Portfolio und steht für 2015 nicht umsonst mit mehr als 14 000 Zulassungen in der Bilanz. Und zweitens haben die Japaner außer einem kaum gründlicheren Facelift für den kleinen Geländewagen ASX in diesem Jahr sonst keine weitere Premiere in petto, muss der Marketing-Mann einräumen: „Unser erstes komplett neues Auto nach mehreren Jahren wird ein kompakter Geländewagen mit Elektroantrieb. Und der kommt erst im Lauf des nächsten Jahres.“