Schöngeist im Schlamm: So schnittig kann ein Enkel der G-Klasse sein
Sein Urvater ist der König der Kanten. Doch wenn Mercedes jetzt nur ein Jahr nach der entsprechenden Studie aus Shanghai das Tuch vom neuen GLC Coupé zieht, dann beweisen die Schwaben, wie schnittig ein Enkel der legendären G-Klasse sein kann. Denn weil Geländewagen heute ohnehin keinen Schlamm mehr sehen und nur noch zum Schaulaufen gekauft werden, haben sie als jüngsten Neuzugang ihrer mittlerweile ziemlich großen SUV-Flotte eher einen aufgebockten Sport- als einen flach geklopften Geländewagen ins Rampenlicht gerollt.
4,73 Meter lang und nur 1,60 Meter hoch, nutzt der Blickfang zwar noch die gleiche Plattform wie der GLC, duckt sich aber vier Zentimeter tiefer und geht um acht Zentimeter in die Länge. Dazu gibt es markante Räder, eine stark konturierte Motorhaube mit wie es sich für ein Coupé aus Stuttgart mittlerweile gehört den Grill im Diamanten-Dekor.
Damit die knappe zwei Tonnen schwere Antwort auf den BMW X4 auch hält, was ihr schnittiges Design verspricht, hat von Angang an auch AMG die Finger mit im Spiel. Noch vor dem Jahresende wird es das GLC Coupé deshalb als 43er geben, der mit 367 PS und 520 Nm in weniger als fünf Sekunden auf Tempo 100 stürmen und vorlaut an der 250er-Marke kratzen wird. Außerdem stehen alle GLC etwas tiefer, haben ein strammer abgestimmtes Fahrwerk und bekommen zumindest auf Wunsch eine Lenkung mit direkterer Überstetzung.
Weil man das Auto als AMG zwar in der sportlichen Ecke positionieren aber nicht in großen Stückzahlen verkaufen kann, stehen bis zum Jahresende gleich noch sieben andere Triebwerke zur Wahl: Vier Diesel vom 220er mit 170 PS aufwärts, zwei Benziner oder der Plug-In-Hybrid, der auf der einen Seite mit einer Systemleistung von 320 PS lockt und auf der anderen Seite dank seiner 30 Kilometer elektrischer Reichweite zumindest im Prüfzyklus mit nur 2,5 Litern zufrieden ist.
Zwar hat BMW mit dem X4 bereits zwei Jahre Vorsprung, wenn Mercedes im Herbst mit der Auslieferung des GLC Coupé beginnt. Doch zumindest in einem Punkt wollen sich die Schwaben nicht mit dem undankbaren zweiten Platz zufrieden geben: Beim Preis. Da schon der konventionelle GLC bei knapp 45 000 Euro beginnt und man bei Coupés ja für weniger Auto immer ein bisschen mehr Geld ausgeben muss, dürfte der neue Blickfang für Boulevard und Buckelpiste kaum unter 50 000 Euro zu haben sein.