Platz da! Jetzt bläst der Fiat Tipo zur Raumoffensive in der Golf-Klasse
Fiat schafft, was dem sozialen Wohnungsbau seit Jahren nicht gelingen will: Wenn die Italiener jetzt die zwei nächsten Varianten ihres Hoffnungsträgers Tipo ins Rennen schicken, dann locken sie vor allem mit viel Platz für wenig Geld. Denn nachdem der in Turin entwickelte und in der Türkei gebaute Herausforderer von Skoda Octavia oder Hyundai i30 bislang nur als Limousine vor allem für den Süden und Osten Europas nur als Limousine gezeigt wurde, drängt er jetzt auf dem Genfer Salon auch als gefälliger Fünftürer und als geräumiger Kombi auch in den Westen und den Norden des Kontinents. Genaue Preise und einen Termin für die Markteinführung mag Fiat zwar noch nicht nennen. Doch weil das Stufenheck aktuell schon knapp unter 14 000 Euro startet, dürften auch die beiden neuen Varianten nicht über 15 000 Euro beginnen und sich damit deutlich unter Golf & Co ins Preisgefüge sortieren.
Für das wenige Geld gibt es auf den ersten Blick viel Auto. Schließlich ist schon der ganz schmuck geschnittene Fünftürer 4,37 Meter lang und bietet unter seiner schrägen Klappe Stauraum für 420 Liter Gepäck. Wem das nicht reicht, der wechselt auf den Station Wagon, bekommt noch einmal 20 Zentimeter Verlängerung und schon bei aufrechten Rücklehnen 520 Liter Stauraum.
Für beide Varianten verspricht Fiat zudem viele praktische Details: So lässt sich die Rückbank zwar nur in zwei Teilen umlegen. Doch gibt es dafür herausnehmbare Staufächer in den Seitenwänden, es gibt einen höhenverstellbaren Ladeboden sowie beim Kombi auch noch eine maßgeschneiderte Ablage für die Gepäckraumabdeckung. Außerdem versprechen die Italiener für beide Versionen viel Platz in der ersten und der zweiten Reihe sowie beim Kombi eine bis zu 1,80 Meter lange Ladefläche.
Denn allgemeinen Trend zur Aufrüstung machen die Italiener beim Tipo allerdings nicht mit. Genau wie im Sozialien Wohnungsbau geht es bei diesem Auto deshalb weniger um Prestige als um Platz und nicht um Komfort, sondern um die Kosten. So bietet Fiat zwar auf Wunsch einen Touchscreen mit iPhone-Integration, TomTom-Navigation und Rückfahrkamera. Doch das Ambiente ist eher nüchtern und sachlich, die Liste der Assistenzsysteme ist überschaubar und die Auswahl der Motoren nicht unbedingt auf Herzrasen ausgelegt. Denn angeboten wird der Tipo mit drei Benzinern von 95 bis 120 PS und zwei Dieseln, die 95 oder 120 PS leisten. Für Power-Papis und eilige Handlungsreisende taugen die italienischen Preisbrecher damit nicht. Aber tüchtig gas geben kann man mit dem Tipo trotzdem. Schließlich gibt es den Top-Benziner auch mit Erdgas-Umrüstung.