Aufstieg im Namen des Volkes: So vornehm fahren VW-Kunden bald durch China
VW fährt einen neuen Kurs in der Oberklasse: Während der Phaeton aus Dresden vor dem Aus steht und erst zum Ende des Jahrzehnts als Elektrolimousine zurück kommt, läuft sich jetzt schon mal der Phideon warm. Gemeinsam mit dem chinesischen Kooperationspartner SAIC in Wolfsburg entwickelt und in China gebaut, soll der Luxusliner von 5,05 Metern die nötige Kontinuität auf dem wichtigsten Oberklassemarkt der Welt gewährleisten und Maos Erben bei der Stange halten. Außerdem führt er ein neues VW-Gesicht für die Oberklasse ein und gibt mit der kantigen-konturierten Motorhaube und dem großen Grill auch die Stilrichtung für den nächsten Phaeton vor.
Für diese vornehme Mission hat VW den Chinesen einen tiefen Griff ins Regal mit der neuesten Konzerntechnik erlaubt. So steht die betont schnittig gezeichnete Stufenheck-Limousine auf dem Modularen Längsbaukasten, fährt mit den aktuellsten Vier- und Sechszylindern bis 300 PS, bietet Allradantrieb und Doppelkupplung und kommt natürlich auch mit einem für China mittlerweile unerlässlichen Plug-in-Hybrid, der mehr als 50 Kilometer elektrische Reichweite bieten wird.
Dazu gibt es mehr Komfort- und Assistenztechnologien, als sich gewöhnliche Passat-Fahrer träumen lassen würden: So fährt der Phideon nicht nur mit LED-Scheinwerfern vor und mit einem Head-Up-Display, sondern startet als erster VW überhaupt auch mit einem kamerabasierten Nachtsichtsystem. Dazu gibt es die üblichen Helfer fürs Rangieren und Parken genauso wie für die Spurführung, das Tempo und den korrekten Abstand. Selbst wenn der gemeine chinesische Besserverdiener seinem Chauffeur mal frei gibt und von hinten rechts nach vorne links wechselt, sollte er deshalb eine ebenso sichere wie entspannte Fahrt haben.
Auch wenn der Luxusliner nur für China gedacht ist, hat er gerade in der aktuellen VW-Situation auch im Rest der Welt eine zumindest symbolische Bedeutung und zeigt, dass die Niedersachsen nicht klein bei geben oder sich aus dem Oberhaus vertreiben lassen. Das bringt nicht zuletzt auch der Name zum Ausdruck. Denn inspiriert ist das Kunstwort Phideon unter anderem von Fides, der römischen Göttin der Treue.