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Fahrzeugvorstellung: Daniels Ford Taunus TC`75 2,3l May-Turbo

Published in oldtimer-nrw.net

„In den Siebzigern war es das Auto meines Vaters“ erzählt Daniel der Eigentümer dieses wunderschönen Ford Taunus GXL mit Vinyldach. Ich durfte damals die Rückbank unseres orangen Ford Granada I besetzen . Später fuhr mein Vater nur noch Mercedes. Mich jedoch hat der Virus der mittlerweile zu Kultautos gereiften 70er Jahre Fords nicht mehr losgelassen.

Ich, der kleine Knirps, der früher hinten saß, wollte in den Rückspiegel der eigenen Vergangenheit schauen. Das war im Jahr 2000 und der Startschuß mich auf die Suche nach so einem Auto zu begeben. Ich entdeckte meinen Knudsen Taunus eher zufällig in einer Annoncenzeitschrift. Die Daten lasen sich ganz gut: Ford Taunus GXL, Baujahr 4/75, 2.0l V6, grün mit Vinyldach.

Also machte ich mich auf den Weg und frohen Mutes wurde ich ein wenig enttäuscht. Der Taunus machte einen stark verrosteten Eindruck, aber die Innenausstattung war Dank 16jähriger Stilllegung absolut neuwertig. Ich beschloß den Wagen zu kaufen und handelte einen Spitzenpreis von 500,- DM heraus.

Wie sich zum Glück herausstellte war der Rostbefall nicht so heftig wie anfangs vermutet. Ich schweißte lediglich neue Kotflügelbefestigungskanten und Lampenränder ein. Am Unterboden befanden sich 2 kleinere Durchrostungen und die Heckschürze ersetzte ich auf Grund eines kleinen Parkremplers. Sämtliche Achsenteile fanden sich kurze Zeit später in einer Sandstahlkabine wieder.

Das Fahrwerk, die Bremsanlage, das Auspuffsystem und einige Motoranbauteile erneuerte ich komplett. Beleuchtung, noch zu beschaffene Zierleisten, Frontgrill und Stoßstangen wurden aus diversen Ford Altlagerbeständen und bei Ebay aufgetrieben. Nach 1135 Tagen schweißtreibender nicht eingeplanter Vollrestauration war es im Sommer 2003 endlich soweit.

Ich montierte ein RS-Ledersportlenkrad 360mm und meine neu erworbenen Mangels Chromstahlfelgen der Größe 7 x 13 mit 205/60/13 er Bereifung und fuhr zum Tüv. Mein Traum war Wirklichkeit geworden. Kein High-End-Designklassiker eines Mercedes Pagode oder Porsche 356, sondern eine vor 30 Jahren biedere deutsche Mittelklasse.

Mit der Leistung von 90 PS lies es sich schon ganz durch die Gegend fahren, bis zu jenem Zeitpunkt im September 2004, an dem mir mein Kumpel Jens von einem May Turbo erzählte… Nach einigen Wochen Bedenkzeit wurde mit der Teilesuche für den Umbausatz vom May Turbo begonnen. Einen passenden Basismotor mit 80000 tkm aus einen Granada II sowie sämtliche Turboteile waren bis Ende Februar 2005 aufgetrieben. Der Umbau vollzog die Firma Eversson Cartech aus St.Tönis von März bis Mai, eine Edelstahlauspuffanlage wurde passend für den Turbomotor angefertigt.

Jetzt macht Daniel das Fahren seines Knudsen-Taunus noch mehr Spass und so mancher hat sich auf der Autobahn schon arg verschätzt was die Leistungsfähigkeit dieses über 40 Jahre alten Oldtimers angeht. 🙂

Front: Der Grill entspricht der `75er GXL-Ausstattung ohne die F O R D – Buchstaben auf der Motorhaubennase.

Motor: 2,3l V6-Motor, nachgerüsteter KKK 3LD Abgasturbolader, K&N Sportluftfilter, elektrische Benzinpumpe. Der Luftsammler wurde vom Meister Michael May persönlich handsigniert. Eingetragen wurde eine Leistung von 180PS.

Das Grün des Lacks harmoniert einfach unvergleichlich mit dem schwarzen Vinyldach.

Viele rüsten beim Knudsen-Taunus auf weisse Blinker um. Daniel gefiel der farbliche Kontrast so gut, dass sie bleiben durften.

Interieur: Im Inneren wurde das dünne Originallenkrad durch ein Dreispeichen aus dem Hause RS ersetzt. Ganz links sitzt statt der Lüftungsdüse eine Anzeige für den Ladedruck. In der Mittelkonsole geben Zusatzinstumente Information über Batteriespannung, Öldruck und -temperatur.

Felgen & Fahrwerk: Mangels Chromstahlfelgen der Größe 7 x 13 mit 205/60/13 er Bereifung. Für standesgemässen Tiefgang und eine ordentliche Straßenlage sorgen 40mm Merwede Federn mit roten Koni-Stoßdämpfer rundum.

Heck: Am Heck fällt das Rohr der schön klingenden Edelstahlauspuffanlage ins Auge. Die Spur wurde an der Hinterachse um 25mm verbreitert.

Zu guter letzt verbaute Daniel französische Heckleuchten ohne Rückfahrscheinwerfer und setzte die Heckklappe mittig in Hochglanz-Schwarz ab.