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Zahlung: Bar bei Übernahme

Published in fünfkommasechs.de
Mit diesen Scans seiner Original-Auftragsbestätigung anno 1986 hat mir heute Wolfgang, der Fahrer des in Sternenschiffkapitänskreisen bestens bekannten “Jägermeister”-Fünfkommasechsers, eine riesige Freude gemacht. Jene beiden Blatt Papier sind gleichsam die Essenz aus allem, was S-Klasse-Fahren einst bedeutete.    Am offensichtlichsten zunächst eine ordentliche Stange Geld! Zur Erläuterung für die Spätgeborenen: diese knapp 90.000 DM lassen sich gut und gerne 1:1 in Euro...

Mit diesen Scans seiner Original-Auftragsbestätigung anno 1986 hat mir heute Wolfgang, der Fahrer des in Sternenschiffkapitänskreisen bestens bekannten “Jägermeister”-Fünfkommasechsers, eine riesige Freude gemacht. Jene beiden Blatt Papier sind gleichsam die Essenz aus allem, was S-Klasse-Fahren einst bedeutete. 

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Am offensichtlichsten zunächst eine ordentliche Stange Geld! Zur Erläuterung für die Spätgeborenen: diese knapp 90.000 DM lassen sich gut und gerne 1:1 in Euro übertragen.

Dann ist da der Briefkopf der “Daimler-Benz Aktiengesellschaft”, der aus heutiger Sicht nicht ganz CI-konform erscheinen mag. Doch anstelle avantgardistischer Gestaltung tritt hier schlicht und einfach der Name eines Unternehmens, dessen Aura in jenen Tagen allem Weltlichen entrückt zu sein schien.

Während Kraftwerk gerade ihr futuristisches neues Album “Electric Café” veröffentlichen, nagelt in der Mercedes-Niederlassung ein moderner Typenraddrucker die relevanten Daten zum Neuwagen-Auftrag auf’s DIN-Papier - vermutlich schon im Abgleich mit einem Zentralregister über Modem. Die Zukunft war gerade erst angebrochen, und die S-Klasse hatte nach der Modellpflege kurz zuvor schon wieder Maßstäbe dafür gesetzt, die es erst noch einzuholen galt - genau wie Kraftwerk.

Am unverbindlichen Liefertermin würde die Zahlung schließlich in bar bei Übernahme erfolgen. Die Werke Sindelfingen und Bremen sind schließlich ausgelastet, die Abstotterei noch nicht üblich, die Käuferklientel auf Zahlungsaufschub und Scheinrabatte ohnehin nicht angewiesen. Das alles ist Teil des Mythos um den W126, des wohl letzten großen Mercedes, der von überwiegend großen Persönlichkeiten gefahren wurde. Kraftwerk fahren übrigens bis heute einen W100, einen “großen 600er”, aber das ist ein anderes Thema…


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